aus "Eine Nacht in Venedig"

Ach, wie so herrlich zu schaun
Sind all die reizenden Fraun,
Doch willst do einer vertraun,
Dann, Freundchen, auf Sand wirst du baun!
Rasch, wie die Wellen entfliehn,
Flüchtig, wie Wolken dort ziehn,
Treibt ihr beweglicher Sinn
Sie bald her, bald hin!
Wie sie schmeicheln,
Liebe heucheln,
Uns durch Tränen
Schnell versöhnen!
Ob sie schmollen
Oder grollen:
Wie des Herzens Stimme spricht,
Errätst du nicht!
Doch ich will nicht länger klagen,
Nicht cosi an tutte sagen,
Denn es gibt noch süsse Frauen,
Die uns Paradiese bauen!
Reich belohnt ist unser Lieben,
Wenn nur eine treu geblieben.
Treue, schönes, süsses Wort
Der Liebe sichrer Hort!
Nachts die Wellen leise rauschen,
Mädchen an den Fenstern lauschen,
Gondeln gleiten hin und wieder,
Rings ertönen sanfte Lieder,
Hell am dunklen Himmelsbogen,
Kommt der Stern der Lieb' gezogen!
Leuchte mild darein
Und lass sie selig sein!
Ach, wie so herrlich zu schaun
Sind all die lieblichen Fraun,
Doch willst du einer vertraun,
Dann, Freundchen, auf Sand wirst du baun!
Und du fragst immer aufs neu',
Ob dir dein Liebchen auch treu
Hör nur, von fern singt der Gondolier:
La donna è mobile!