Operette in drei Akten von Edmund Eysler, Libretto stammt von Julius Brammer und Alfred Grünwald.
Uraufgeführt: 13. September 1927 im Theater an der Wien in Wien.

Die Operette spielt im Wien der 60er Jahre des 16. Jahrhunderts.

Erster 1.

Christian ist seit ein paar Wochen Geselle in dem weit über Wien hinaus bekannten Goldschmiedeladen. Seine Meisterin Margarete ist schon in jungen Jahren Witwe geworden und hat das Geschäft von ihrem Mann geerbt. Die schöne Frau wird von allen nur die „gold’ne Meisterin“ genannt. Obwohl sie einen ausgeprägten Sinn für das Praktische hat und mit beiden Beinen fest im Leben steht, hat sie einen kleinen Fehler: Ihre große Liebe gehört allem, was mit dem Adel zu tun hat. Als heimlicher Gast beim jährlich stattfindenden Maskenball des Wiener Adels machte sie Bekanntschaft sehr charmanten Tänzer. Sie wurde von ihm immer nur „Prinzessin“ genannt. Von diesem Erlebnis zehrt sie immer noch.

Eines Tages betritt die italienische Contessa Giulietta Margaretes Laden. Sie will für ein Familienfest einen äußerst kunstvollen goldenen Teller anfertigen lassen. Der Geselle wird gerufen und gefragt, ob er eine solche Arbeit ausführen könne. Die Contessa kennt ihn von Rom her. Chrsitian hatte dort als Bildhauer gearbeitet. Als aber die Geschäfte nicht mehr so gut gingen, verließ er die Ewige Stadt und kehrte in sein geliebtes Wien zurück. Margarete mag ihren Gesellen sehr. Christian liebt sie, hat aber bisher nicht gewagt, ihr seine Liebe zu gestehen.

Im Gespräch Christians mit Giulietta erfährt Margarete, dass ihr Geselle jener Tänzer war, der sie damals am Ball immer Prinzessin genannt hatte. Er hatte sich sehr darüber amüsierte. Das gefällt seiner Meisterin gar nicht. Am liebsten würde sie ihm kündigen. Dann gäbe es aber auch keinen Auftrag von der Contessa. Also behält sie ihn zähneknirschend.

2. Akt
Margarete hat zu einem Hausball geladen. Eingeladen sind auch der Ritter Fridolin von Gumpendorf und sein Spezi Graf Jaromir auf Greifenstein. Die suche intensiv nach einer reichen Frau. In ihren Portemonnaies ist nämlich schon lange Ebbe. Durch eine entsprechende Heirat hoffen sie, ihre Finanzen zu sanieren. Jaromir umwirbt Margarete so mit Komplimenten, dass es ihr ganz schummrig vor den Augen wird. Er hat ja einem so klangvollen Adelstitel!

Christian versucht seiner Chefin das auszureden. Er kenne den Grafen schon von Nürnberg her als Hallodri. Zudem sei der Graf schon gebunden. Als Christian sieht, dass alles nichts nützt überlegt Christian, den ihm gut bekannten Großvater der Braut brieflich zu bitten, zu kommen, um seinem künftigen Schwiegerenkel die Leviten zu lesen. Aber der Postweg ist wohl doch zu lang - es muss osfort gehandelt werden. Christian verkleidet sich als alter Mann und verkündet, Graf Jaromir habe seine Braut mit vier nichtehelichen Kindern sitzen lassen. Der schämt sich und schleicht sich heimlich davon. Christian gibt sich zu erkennen. Margarete fühlt sich das zweite Mal von ihm hereingelegt. Kaum hat sie ihn zornig angeschrieen, bereut sie, was sie getan hat. Christian will sich mit der von ihm so sehr geliebten Frau jetzt nicht versöhnen und verlässt den Ball.

3. Akt
Der Augustinermönch Ignatius vom nahen Stift Klosterneuburg genießt weithin den Ruf, jungen Leuten mit Liebeskummer helfen zu können. Heute kommen gleich vier zu ihm. So müssen nacheinander Graf Jaromir auf Greifenstein, Ritter Fridolin von Gumpendorf, der Goldschmiedegeselle Christian und seine Meisterin auf dem magischen „Bonifatius-Sessel“ Platz nehmen. Wer darauf sitzt, kann sich in seinen Äußerungen nicht vor der Wahrheit drücken. Ritter Fridolin gesteht, er habe Margaretes Haushälterin Portschunkula versprochen, sie zu heiraten. Er seil allerdings dabei betrunken gewesen. Als er vernimmt, dass Portschunkula im Laufe ihres Lebens ein kleines Vermögen zusammengespart hat, will er sein Versprechen schnell einlösen. Graf Jaromir versichert, seine Nürnberger Verlobte zu heiraten, zumal ihm inzwischen zugetragen worden ist, dass sie eine reiche Erbschaft gemacht habe.

Ja, und der Goldschmiedegeselle und seine Meisterin? Natürlich kommt auf dem „Bonifatius-Sessel“ heraus, dass sie sich lieben.

Die bekanntesten Lieder:
Aber du, du mein Herz, was sagst du?
Du liebe gold’ne Meisterin
Du sagtest, Holde, werde mein
Gräfin sein
Lustig ist das G‘sellenleben
O Jaromir
So tanzt man nur in Wien