Operette von Johann Strauß, Text von Léon und Stein
uraufgeführt: ?

Handlung:

1. Akt
Zimmer in der Villa des Grafen Zedlau. Der Graf hat seinen Sommersitz in Döbling seiner Geliebten, der Tänzerin Franziska Cagliari, eingeräumt. Er lebt, obwohl jung verheiratet, von seiner Frau getrennt. Bald nach der Hochzeit ist sie zu ihren Eltern zurückgekehrt; denn der flotten Wienerin behagte es wenig an der Seite ihres provinziell-steifen Gatten. Inzwischen ist aber aus dem Kleinstädter ein richtiger Lebemann geworden, der sich erst heute wieder in eine bildhübsche Probiermamsell verliebt hat. Seinem Kammerdiener Josef diktiert er ein Brieferl an die neue Flamme mit einer Einladung nach Hietzing. Josef ahnt nicht, daß es sich da um seine Braut Pepi handelt. Übrigens ist der Graf heute etwas in Unruhe: Seine Frau ist nämlich wieder einmal in Wien, und er hatte schon die größte Mühe, sie von einem Besuch in der Villa abzuhalten. Nachdem er Franziska begrüßt hat, eilt er wieder fort. Gleich darauf bringt Pepi ein neues Kostüm für die berühmte Tänzerin, die eigentlich gutbürgerlich Franzi Kagler heißt, und verabredet dann mit ihrem Josef ein Treffen in Hietzing. Überraschend erscheint jetzt Fürst Ypsheim, der Vorgesetzte des Grafen. Franzi kommt hinzu; der Fürst glaubt, die Gräfin vor sich zu sehen, und macht zugleich unpassende Anspielungen auf das ihm bekannt gewordene Verhältnis des Grafen mit der Tänzerin. Empört verläßt Franzi das Zimmer. Jetzt erscheint die wirkliche Gräfin Zedlau: Sie hält der Fürst nun für die Tänzerin und macht ihr Vorwürfe, daß sie es als Geliebte des Grafen wage, hierher zu kommen. In diesem Augenblick kehrt der Graf zurück und findet sich in einer heillosen Situation. Heimlich bittet er den Fürsten, Franzi als seine eigene Gattin vorzustellen, worauf dieser, mißverstehend, sogleich die Gräfin als seine Frau ausgibt.

2. Akt
Am Abend beim Ball des Grafen Bitowski entstehen neue Verwicklungen. Die Gräfin beginnt um ihren Gatten zu kämpfen, und auch Franzi möchte den Grafen nicht an eine neue Geliebte - denn dafür hält sie die Gräfin - verlieren. Der Graf aber denkt nur an sein Rendezvous mit Pepi, die hier als Tänzerin im Ballett mitwirkt. Pepi zerstreitet sich mit ihrem Josef und beschließt, aus Trotz der Einladung des Grafen Folge zu leisten, Fürst Ypsheim hält Franzi weiterhin für die Gräfin und redet dem alten Kagler zu, als "Schwiegervater" ein ernstes Wort mit der Geliebten des Grafen zu reden, worauf dieser der Gräfin grobe Vorhalte macht. Erst von Pepi erfährt die Gräfin endlich, wer die Tänzerin Cagliari ist.

3. Akt
Kasinogarten in Hietzing.
Hier hofft der Graf auf ein verliebtes Zusammensein mit Pepi und führt sie in eine Laube. Aber aus der geplanten Liebelei wird nichts. Bald erscheinen die von ihm versetzten Frauen: die Gräfin in Begleitung des Fürsten, Franzi mit Josef. Dieser möchte seinen Herrn warnen, findet aber seine Pepi in der Laube des Grafen! Großer Krach bei den vermeintlich Ungetreuen. Franzi hilft jetzt der Gräfin, den ungetreuen Gatten wiederzugewinnen. Sie selbst setzt sich in die Laube zu dem inzwischen eingeschlafenen Fürsten, während die Gräfin geschickt die Eifersucht ihres Gatten zu wecken weiß. Beschämt schwört er ihr, fortan immer treu zu sein. Auch Josef ist mit Pepi wieder gut, als ihm der Graf versichert, daß in der Laube nichts passiert sei. Den wieder erwachten Fürsten sehen sie vor Franzi knien, ihre Hände küssend.

Die bekanntesten Lieder:
Du süßes Zuckertäuberl mein
Geschichten aus dem Wienerwald
Wein, Weib und Gesang
Wiener Blut