1842-1899
Eigentlich sollte Karl Millöcker, der Sohn eines Wiener Goldschmieds, den väterlichen Beruf ergreifen, aber daraus wurde nichts. Er wurde Flötist.

Bereits als Sechzehnjähriger fand er eine Anstellung am Theater in der Josefstadt. Hier wurde Franz von Suppé auf das Talent des jungen Mannes aufmerksam. Von Suppé 1864 als Kapellmeister nach Graz empfohlen, wo er seine ersten (einaktigen) Operetten „Der tote Gast“ (1865) und „Die lustigen Binder“ zur Ausführung brachte. 1866 in Wien zurück, leitete er für mehr als ein Jahrzehnt das Orchester des Theaters an der Wien. Aber das Possenschreiben (darunter die zu Drei Paar Schuhe), das dort neben der Kapellmeistertätigkeit seine Hauptaufgabe war, füllte ihn nicht aus.
Mehr und mehr wandte er sich der Operette zu, und der Erfolg ermöglichte es ihm, das Kapellmeisterdasein zu beenden. Wenn es Millöcker auch nie ganz gelang, aus dem Schatten der großen Vorläufer Johann Strauß und Franz von Suppé herauszutre¬ten, ist er doch der Dritte im Bunde der Väter der Wiener Operette, die ihm mit Werken wie „Gräfin Dubarry“ (1879 [in der Bearbeitung von Theo Mackeben: „Die Dubarry“, 1931]), „Der Bettelstudent“ (1882) und „Gasparone«“(1884) drei Glanzleistungen verdankt.

Millöcker gab auch mehrere Jahre hindurch die Musikalische Presse, eine Sammlung von Klavierstücken, heraus.
Millöcker wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.