* 17. April 1883 in Berlin, † 24. März 1961 ebefalls in Berlin

Er gehört zum Kreis der weithin beliebten Meister der Berliner Operette. Schon sein Vater, ein Ministerialdirigenten, war ein leidenschaftlicher Musikliebhaber. Nach dem Abitur war Goetze schnell klar, für ihn kommt nur ein Studium der Musik in Frage. Sein Lehrmeister war der Wagnerianer Oskar Möricke. Nach dem Studium wurde er Orchestermusiker am Berliner Kabarett "Pêle-mêle". Danach kam er zum Berliner "Intimen Theater". Dort trat er auch zum ersten Mal als Komponist von Chansons erfolgreich ans Licht der Öffentlichkeit.

Wie Lincke begann er also mit Liedern und Chansons. Viele davon übernahm er später in seine Bühnenwerke. Als Kapellmeister machte er eine Runde durch verschiedene Stadttheatern, und komponierte nebenher. Schon bald konnte er aber als freischaffender Komponist von den Honoraren leben.

1911 wurde in Hamburg seine Fliegerposse "Parkettsitz Nr. 10" uraufgeführt. 1912 schrieb er eine Berliner Revue "Nur nicht drängeln", die in seiner Geburtsstadt zum ersten Mal über die Bühne ging. Von nun an folgten nahezu jedes Jahr ein bis zwei neue Bühnenwerke, überwiegend Operetten, nahezu 25.

"Der liebe Pepi", "Ihre Hoheit die Tänzerin" (1919), "Der Page des Königs" (1933) und "Der goldene Pierrot" (1934). Heute noch bekannt ist "Adrienne" mit dem schmissigen "Branntweinlied".

Am erfolgreichsten war jedoch "Ihre Hoheit – die Tänzerin", mit dem "Lied vom schwachen Stündchen". Allein in Berlin wurde dieses Werk fast 700 mal in Folge gespielt. Es ist aber heute fast vergessen. Es ist musikalisch vortrefflich gearbeitet. Nicht so sehr dem Effekt einzelner Schlager, als der singspielhaft ausgewogenen Mischung leidenschaftlich-romantischer, komödiantisch lustiger, tänzerisch mitreißender Stimmungsbilder und der geschmackvollen Milieuschilderung verdankt das Werk seine ausgesproche eigene Atmosphäre.

Goetzes wollte die Berliner Operette verfeinern und veredeln. Das ihm ist teilweise auch gut geglückt. Besonders fruchtbar dabei war die Zusammenarbeit mit den Librettisten Richard Bars und Oskar Felix.