aus "Schwarzwaldmädel"

Alle werden sie sich drehen,
Heut, wenn man die Geigen stimmt,
Ich nur werd im Winkel stehen,
Keinen hab' ich, der mich nimmt.
Tät mich doch auch gern mal schwinge,
Möcht so gern arg lustig sein,
Tät gern für mein Lebe springe,
Und steh doch so ganz allein.

So leid mirs tut, es geht nicht gut,
Ich als Respektperson,
Das merke dir, muß wahren hier
Die Reputation!

Ihr solltet's mal probieren,
Euch nicht so lange zieren.
Erklingen zum Tanze die Geigen,
Wie das jauchzt, wie das lockt, wie das fliegt,
Dann führe dein Mädel zum Reigen,
Halt sie fest, in den Arm eng geschmiegt.
Sonnenschein lacht auf den Wegen,
Rosen brichst tändelnd jetzt du,
Im Lenz kannst du's überlegen,
Doch wird es Herbst ­ dann greif zu.

Jede Spätzin find't ihr Spätzle,
Jedes Öchsle hat sei Kuh,
Jedes Mädle hat ein Schätzle,
Suche nur, dann findest du.
Paarweis ist die Welt erschaffe,
Elefant so wie die Maus,
Und die Mensche wie die Affe
Sterbe darum nimmer aus.

Was nützt das mir? Ich steh doch hier
Als einsam Jüngferlein;
Hab' keinen Mann, und tanzen kann
Ich doch nicht allein!

Ich kann's doch nicht riskieren
Und dich zum Tanze führen?
Erklingen zum Tanze die Geigen,
Wie das jauchzt, wie das lockt,
Wie das fliegt,
Dann führe dein Mädel zum Reigen,
Halt sie fest, in den Arm eng geschmiegt.

Sonnenschein lacht auf den Wegen,
Rosen brichst tändelnd jetzt du.