aus Die Kaiserin (Fürstenliebe)

Prinzessin
Mir hat heute Nacht von ein' Tanzerl geträumt,
Ich hab es im Traume geseh'n.
Ein Tanzerl, in dem alle Lebenslust schäumt,
In dem sich die Welt einst wird dreh'n.

Franz
Ein Tanzerl, bei dem man nicht traurig sein kann,
Wo 's Herz in der Brust jubiliert?

Prinzessin
Wer weiß, wo wir beide schon sein werden dann,
Wenn froh es die Welt einst regiert,
Doch eines sicher is'.
Ich weiß es ganz gewiss.
Wo einst ein Menschenkind
Den Tanz beginnt.

Da tanzen Schritt für Schritt
Sogar die Engerln mit!
Die Geig'n spiel'n dazu
Ihr allerschönstes Lied.
Wenn einst einmal in später Zeit
das Tanzerl noch die Leut erfreut,
dann sag'n s' , das fand vor manchem Jahr
Einst ein verliebtes Paar!

Franz
Tui, tui tu, Schatz was sagst denn du?
Tui, dulliäh, 's Glück ist in der Näh!

Beide
Tui, tui tu, Schatz was sagst denn du?
Tui, dulliäh, 's Glück ist in der Näh!

Prinzessin
Man wiegt sich und schmiegt sich und dreht sich dabei
Und hält sich so lieb bei der Hand,
Und tief in die Augen schauen sich zwei,
Fast fremt und doch so bekannt.

Franz
Das kommt so von selber, so hast es nit g'seh'n,
Wie 's Glück, das das Schicksal dir schickt.
Ein wonniges Wiegen, ein herzliches Dreh'n,
So wie 's in der Luft halt grad liegt.

Prinzessin
Wer hat das Tanzerl g'macht,
Wer hat's den Menschen bracht,
's war wohl ein Wiener Kind
Und wo 's beginnt:

Da tanzen Schritt für Schritt
Sogar die Engerln mit!
Die Geig'n spiel'n dazu
Ihr allerschönstes Lied.
usw.