aus "Puppchen", Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Jean Gilbert.

Weltbekannt hier auf der Erde,
überall auf jedem Fleck,
bei der kleinsten Affenherde,
ist der Name Hagenbeck!
Er holt Löwen, Panther, Rinder,
aus dem tiefsten Urwald raus,
und mit ein paar olle Inder,
stellt er sie dann aus!
Der Nettste ringsumher
das ist der Teddy-Bär.
 
Refrain:
Geh'n wir mal zu Hagenbeck,
Hagenbeck — Hagenbeck,
dort ist ja 'n Ende davon weg
bei Hagenbeck.
Geh'n wir mal zu Hagenbeck,
Hagenbeck -- Hagenbeck.
So'n Teddy ist ein lieber Schneck
bei Hagenbeck!
 
Tief im Walde, brummend, grollend,
lag ein alter Bär einmal,
neben ihm, da wälzte schmollend
sich ein holdes Eh'gemahll
„Ach wie komm ich in die Stadt bloß,
möchte gar zu gern mal hin,
denn solch nettes Bären-Weibchen
paßt doch nach Berlin!"
Da sprach der alte Petz,
du, einer — der versteht's:
 
Refrain:
Geh'n wir mal zu Hagenbeck,
Hagenbeck, Hagenbeck,
der führt uns sicher von hier weg,
der Hagenbeck.
Geh'n wir mal zu Hagenbeck,
Hagenbeck — Hagenbeck,
so'n Teddy ist ein lieber Schneck
bei Hagenbeck!
 
Mann hatte eine 0lle -
die war äußerst rabiat,
war sie wütend — diese Bolle –
wusste sie nicht, was sie tat!
Lehmann — keine Rettung fand er,
wie 'ne Löwin fauchte sie,
wie ein Tiger, wie ein Panther,
abends, nachts und früh.
Da fragt er seinen Freund,
doch dieser lächelnd meint:
 
Refrain:
Geh doch mal zu Hagenbelt,
Hagenbeck — Hagenbeck,
der kooft sie ab dir gleich vom Fleck,
der Hagenbeck.
Geh doch mal zu Hagenbeck,
Hagenbeck — Hagenbeck,
der sucht ja solchen lieben Schneck,
der Hagenbeck.
 
 
 
Puppchen
Puppchen, du bist mein Augenstern
Er: Es nennt mich jeder Puppchen,
mir macht das riesig Spaß,
schon als noch Kindersuppchen
ich bei der Amme aß!
Sie: Ein süßer kleiner Racker
soll er gewesen sein,
und strampeln konnt' er wacker
und auch gehörig schrei'n!
Er: Auch als ich schon erwachsen,
mir dieser Name blieb,
Sie: trotz aller tollen Faxen —
ihn haben alle lieb!
Er: Selbst in der Schule nannten
sie alle Puppchen mich,
und alle Gouvernanten
verliebten sich in mich!
Beide: Es tönt von fern und nah:
Der süße Kerl ist da!
Er: Wenn ich ein Schätzchen hätte,
das richtig gehend wär,
nicht bloß solch 'ne Kokette,
wo's Herz ist alles leer!
Sie: Es muss auf alle Fälle
ein schönes Mädchen sein
und auch ein bisschen helle,
und kein Alt-Jüngferlein.
Er: Und tanzen muss es können
und kochen aber auch,
sich nicht bloß Hausfrau nennen,
wie's heute leider Brauch.
Er: Und küssen müsst sie, küssen,
nicht wahr, das muss man doch?
Und manches andre wissen
müsst' außerdem sie noch!
Wenn die erschiene mir,
bei Gott — ich spräch zu ihr:
Er: Und wären wir verbunden
dann als ein glücklich Paar,
ich wünsch', sag's unumwunden,
mir dann nach einem Jahr!
Sie: Ich kann mir das schon denken,
es ist des Frauchens Glück,
man braucht dem Männchen schenken
für'n Anfang erst ein Stück!
Er: Es muss ein kleiner Racker
so voll und rundlich sein,
Sie: und strampeln muß er wacker
und auch gehörig schrein.
Doch macht er nicht sein Schläfchen
und nicht die Augen zu,
Mamachen und Papachen,
die wiegen ihn in Ruh!
Beide: Sie singen beide dann
dem süßen kleinen M;ann:
 
Refrain:
Puppchen ,
du bist mein Augenstern,
Puppchen,
hab dich zum Fressen gern!
Puppchen, mein süßes Puppchen,
ne ohne Spaß,
du hast so was!
Puppcheen,
du kannst so reizend sein,
Puppchen,
ach schlaf doch endlich ein!
Puppchen,
mein süßes Puppchen,
hör auf zu schrei'n,
schlaf doch ein,
hör auf zu schrei'n!