Zu der so genannte goldene Operettenära, die Mitte 19. Jahrhunderts begann, gehören Franz von Suppé mit „Boccaccio“, Johann Strauss Junior mit „Die Fledermaus“, „Der Zigeunerbaron“, „Wiener Blut“ usw., Carl Millöcker mit „Der Bettelstudent“, Richard Heuberger mit seinem "Der Opernball" und Carl Zeller mit „Der Vogelhändler“. Das sind Werke, die noch heute zum Pflichtprogramm vieler Bühnen gehören. Vor allen ist „Die Fledermaus“ von Johann Strauß immer wieder zu hören. Meist sind es die unvergesslichen Melodien, die den Werken einen großen Erfolg bescherten.

Natürlich ist Wien, die prächtige Kaiserstadt, Zentrum der Donaumonarchie und kulturelles Zentren der Welt, der Schauplatz vieler Operetten. An seiner geographischen Lage und der "Funktion als Tor zu Osteuropa" mag es auch liegen, dass Zigeunermusik oder russische Tänze einen wichtigen Teil der Operettenmusik darstellen.

In der silberne Operettenära finden nach der Jahrhundertwende Franz Lehár mit „Die lustige Witwe“, „Das Land des Lächelns“, „Der Zarewitsch“ usw., Leo Fall mit „Die Dollarprinzessin“ und „Die Rose von Stambul“, Emmerich Kálmán mit der „Gräfin Mariza“, „Die Czárdásfürstin“ und vielen mehr, sowie Ralph Benatzky mit seinem „Im Weißen Rössl“ ihren Platz.

Kaum ein Komponist hat je eine solche Zahl an unvergesslichen Melodien geschaffen, wie Franz Lehár. Sein „Dein ist mein ganzes Herz“ wurde in fast jede Sprache der Welt übersetzt, und wer kennt „Lippen schweigen, s’flüstern Geigen“ nicht. "Sein "Wolgalied" aus dem Zarewitsch ist für mich das schönste Operettenlied überhaupt.

Weitere namhafte Komponisten der silbernen Ära sind Oscar Straus, Edmund Eysler, Eduard Künneke, Robert Stolz, Nico Dostal oder der Berliner Paul Lincke.