* 11. Februar 1879 in Hamburg; † 20. Dezember 1942 in Buenos Aires

Er heißt eigentlich Max Winterfeld und wuchs in einer Hamburger Familie auf, in der fast alle männlichen Mitglieder Sänger, Schauspieler oder Musiker waren. Das fördert die zeitig erwachte Neigung des jungen Jean Gilbert zur Musik. Er studiert Musik in Sondershausen und Weimar, aber auch bei Philipp Scharwenka in Berlin, der ihm Unterricht in Kompositionslehre erteilt. Mit 15 Jahren tritt er als Klaviervirtuose auf, aber nach kurzer Zeit zieht es ihn ans Theater. Mit 18 Jahren Kapellmeister in Bremerhaven wechselt er nach Hamburg ins Carl-Schultze-Theater und kommt mit 20 Jahren als Nachfolger von Leo Fall an die Zentralhalle in Hamburg zu Direktor Ernst Drucker. Dieser ließ ihn eine Operette „Das Jungfernstift“ nach einem französischen Stoff komponieren. Hieraus resultierte die Namensänderung in Jean Gilbert. Mit 21 Jahren heiratet er eine Hamburgerin und absolviert seinen Militärdienst.

Kapellmeister am Berliner Apollo-Theater mit Operetten von Paul Lincke und Konzertdirigent einer große Tournee durch Deutschland, Italien, Frankreich und Skandinavien, bis er als Freischaffender 1910 in Berlin landet.

1933 emigriert der nach Madrid und kommt über Paris 1939 nach Argentinien. Dort leitete er das Orchester der Rundfunkstation LR 1 Radio El Mundo.

Er schrieb rund 60 Bühnenwerke, darunter "Die keusche Susanne", "Die polnische Wirtschaft" (beide 1910), "Die Kinokönigin" (1911), "Puppchen" und "Autoliebchen". Er gehört mit Abstand nach Kollo zu den populärsten Musikern der leichten Berliner Possen-Operette. Schlager wie "Wenn der Vater mit dem Sohne auf den Bummel geht", aus der "Keuschen Susanne", oder "Puppchen, du bist mein Augenstern", "Puppchen", oder "Du hast ja keine Ahnung" sind bezeichnend für das Niveau seiner Muse.