* 22. September 1891 in Reichenberg/Böhmen, Österreich-Ungarn; † 11. April 1974 in Geretsried
Noch ausgesprochener als Künneke, ist er ein Einzelgänger unter den Meistern der heiteren Muse. Im Musikleben seiner Zeit spielte er nicht nur als Komponist, sondern auch als Dirigent, Musikkritiker, Schriftsteller und Organisator eine bedeutende Rolle.
Der Kaufmannssohn studierte von 1910 bis 1915 in Wien und Graz Jura. Gleichzeitig absolvierte eine musikalische Ausbildung an der Wiener Musikakademie und am Dresdner Konservatorium. 1918 promovierte er an der Universität Graz zum Dr. jur.. Dann studierte er in Wien und Dresden Musik. 1919 ging er als Musiklehrer und Kapellmeister nach Breslau
1920 heiratete er die Konzertsängerin Käte Jaenicke (1889–1967). 1926 kam die Tochter Dagmar Nick zur Welt. Käte Nick-Jaenicke galt in der Zeit des Nationalsozialismus als Halbjüdin und alle drei waren Repressalien ausgesetzt.
1921 wurde Nick Kapellmeister der Schauspielbühnen in Breslau. Ab 1924 ist er gemeinsam mit Fritz Ernst Bettauer künstlerischer Leiter der Schlesischen Funkstunde. 1929 entstand in Zusammenarbeit mit Erich Kästner das Funkspiel „Leben in dieser Zeit“. 1933 wurde er im Zuge der Gleichschaltung beim Sender entlassen. Er übersiedelte nach Berlin, leitete bis 1935 musikalisch das Kabaretts Die Katakombe und war bis bis 1940 Kapellmeister in Berlin am Theater des Volkes.
1945 wurde er Musikkritiker der »Neuen Zeitung« in München, 1947 Leiter des dortigen Görtnerplatz-Theaters und 1949 Professor an der Musikhochschule. 1952 bis zu seiner Pensionierung (1956) war er Leiter der Musikabteilung des Kölner Senders, dann Musikkritiker der „Die Welt“, seit 1962 der „Süddeutschen Zeitung“.
Nick komponierte Lieder, Chansons, Klavier-, Kammermusik-, Orchester- und Chorwerke, mehrere Operetten bzw. musikalische Lustspiele und eine Vielzahl von Defa-Filmen, zuletzt 1944 "Eine Frau für drei Tage".
Seinen größten und anhaltenden Erfolg errang er 1935 mit dem musikalischen Lustspiel "Das kleine Hofkonzert". "In dieser 'Spitzwegiade' kommen die Anmut und Natürlichkeit, der Humor und die Lyrik seines noblen, kultivierten Stiles auf das Schönste zur Geltung. Echter, frischer Komödienton herrscht in dem heiter-besinnlichen Spiel, das den Durchschnitt der neueren Operettenproduktion sowohl musikalisch wie textlich weit überragt." (Zitat von Hans Renner)
Weitere Operetten von ihm sind "Das Halsband der Königin", "KarussellKarussell!" und "Über alles siegt die Liebe" (1940). Er schrieb "Paul Lincke" (1953) und "Vom Wiener Walzer zur Wiener Operette" (1954). Am Ende der Zusammenarbeit mit Kästner komponierte er 1969 die Musik zu dem 1955 entstandenen Gedichtzyklus "Die 13 Monate".
Von den Liedern im Volkston seien hervorgehoben Goethes "Heideröslein" und "Wenn des Abends dunkler Schleier . . ."‚ von den heiteren Liedern im Wiener Walzertakt: "Noch mal jung sein, noch mal dumm sein" und "Dich, nur dich hat das Schicksal mir auserwählt".
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Westfriedhof.