Operette von Carl Zeller, Text von Mest und Held
uraufgeführt: ?
1. Akt
Der Kurfürst hat eine Jagd angeordnet. Baron Weps, sein Jagdmeister stellt fest, daß nirgendwo Wild zu sehen ist. Die Bauern haben alles abgeschossen. Der Ortsschulze verspricht, als Ersatz für Wildschweine zahme Schweine in den Wald zu jagen, außerdem zahlt er ein stattliches Schweigegeld. Dies kommt Weps gerade recht, da er die Schulden seines Neffen, des Gardeoffiziers Graf Stanislaus, damit bezahlen kann. Da der Kurfürst im letzten Augenblick wegen einer Reise die Jagd absagen läßt, muß nun Stanislaus, der das Geld bereits erhalten hat, dessen Rolle spielen. Adam ,ein Tiroler Vogelhändler, kommt in die Gegend; er ist auf dem Weg zu seiner Braut Christl, die hier eine Anstellung bei der Post hat. Unterwegs tändelt er mit einer hübschen Bäuerin. Er weiß aber nicht, daß sie die Kurfürstin ist, die ihrem leichtsinnigen Gemahl nachspioniert. Christl will beim Kurfürsten wegen der Stelle als Menagerie-Inspektor vorsprechen. Sie eilt zu dem vermeintlichen Landesfürsten Stanislaus, der ihr wohlwollend alles mögliche verspricht und dann schnell wieder verschwindet. Adam glaubt, Christl habe sich an ihn verkauft, und verstößt sie. Die Kurfürstin, die ihren Gatten im Pavillon vermutet, lenkt, als sie den Ärger Adams und der Bauern über das Verhalten des vermeintlichen Kurfürsten bemerkt, die Aufmerksamkeit auf sich, indem sie Adam einen Rosenstrauß schenkt. Dieser erblickt darin ein verheißungsvolles Zeichen ihrer Zuneigung.
2. Akt
Adam tritt die Prüfung zum Menagerie-Inspektor an. Er besteht sie ohne weiteres, da die Kurfürstin, die den jungen Burschen mag, den Professoren Würmle und Süffle entsprechende Anweisungen gegeben hat. Die anderen Kandidaten sind erst gar nicht gekommen. Adam begegnet dabei wieder seiner "Marie". Zunächst glaubt er immer noch, sie sei ein einfaches Mädchen. Zufällig erfährt er aber die Wahrheit. Die Kurfürstin hört das ihr Gatte mit Christl ein Rendezvous gehabt haben soll. Da dieser aber, wie sie weiß, weggefahren ist, kann es so nicht gewesen sein. Um der Sache auf den Grund zu kommen und den Schwindler zu entlarven, vereinbart die Kurfürstin mit der Christl, daß diese mit einem Glöckchen läuten soll, sobald der Betrüger bei der Hofgesellschaft vor ihr erscheint. Durch das Glockenzeichen Christls wird Stanislaus dann schließlich entdeckt. Adam darf ihm seine Strafe diktieren: Degration als Offizier oder Ehe mit Christl. Zum Schrecken Adelaides, die sich als seine Braut fühlte, wählt Stanislaus das letztere. Mit Christls Hilfe wird nun Stanislaus, der falsche Kurfürst, entlarvt. Dieser hat sich inzwischen mit Erfolg um die reiche Baronin Adelaide bemüht. Nun wird er zur Strafe, so bestimmen es die Kurfürstin und Adam, die arme Christl heiraten müssen.
3. Akt
Da Adam jetzt weiß, daß seine heißgeliebte Bäuerin niemand anderes als die Kurfürstin ist, denkt er reuevoll an seine Christl zurück. Baron Weps ist es nicht schwergefallen, die empörte und sitzengelassene Adelaide für sich zu gewinnen. Die Hochzeit Christls mit Graf Stanislaus ist bereits vorbereitet. Rein zufällig hört Adam, daß Christl eine Ehe mit dem Grafen entschieden zurückweist. Adam bittet um Verzeihung, er und Christl versöhnen sich. Sie wollen zusammen in Tirol leben.
Die bekanntesten Lieder:
Als geblüht der Kirschenbaum
Fröhlich Pfalz - Gott erhalt's!
Grüss' Euch Gott, alle miteinander!
Ich bin der Prodekan
Ich bin die Christel von der Post
Mir scheint, ich kenn' dich, spröde Fee!
Schenkt man sich Rosen im Tirol
Wie mein Ahndl zwanzig Jahr'