Operette von Musik Franz Lehár, Libretto L. Herzer, F. Löhner
uraufgeführt: Wien 1928
Lehar erzählt hier ein wahre Geschichte über die tragischen Liebe des jungen Goethe zu der Sesenheimer Vikarstochter Friederike.
1. Akt
Der Pfarrer von Sesenheim, Jakob Brion, hat zwei Töchter. Salomea, lebenslustig, etwas gefallsüchtig und die ernstere Friederike. Johann Wolfgang Goethe kommt wieder einmal zu Besuch.Er wird von ein paar Kommilitonen begleitet. Gleich zwei von ihnen, Weyland und Lenz, haben auf Salomea abgesehen. Die fühlt sich geschmeichelt, gleich von zwei Burschen umworben zu werden. Goethes Herz hingegen schlägt mehr für Friederike. Ihr ernsteres Wesen kommt seinem Naturell eher entgegen. Er hat es allerdings bisher noch nicht gewagt, sie zu küssen. Auch ist er etwas abergläubisch. Als er einer holden Schönen einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte, hatte diese diejenige verflucht, die Goethes Herz nach ihr erobern sollte.
Als sich aber dieses Mal Goethe von Friederike verabschiedet, kann er sich nicht mehr zurückhalten. Beide umarmen und küssen sich innig.
2. Akt
Madame Schöll, eine in Straßburg angesehene Dame, hat Goethe in ihren Salon geladen. Eingeladen sind auch ihre beiden Nichten Friederike und Salomea Brion. Salomea ist jetzt schon mit Weyland verlobt. Auch Goethe will sich heute verloben. Gerade will seiner Angebeteten den Ring an den Finger stecken, da wird das Unterfangen durch die Ankunft des Hauptmanns und Prinzenerzieher von Knebel gestört. Knebel bringt Goethe die Botschaft, der Großherzog von Sachsen-Weimar, bitte Goethe in seine Dienste zu treten. Goethe überlegt: Einerseits genießt er es, von solch hoher Stelle gewünscht zu werden, aber andererseits weiß er auch, dass er ledig bleiben muss, falls er der Berufung folgt. Letztendlich gibt er dem Hauptmann einen Korb.
Jetzt will Weyland alles zurecht rücken. Er erklärt Friederike, dass Goethe ein Genie ist und dass der Ruf an den Sachsen-Weimarer Hof für ihn eine einmalige Chance sei. Friederike ist beeindruckt. Sie spielt ihrem Geliebten vor, es mit ihrer Liebe zu ihm nicht ernst gemeint zu haben. Goethe erkennt das Mädchen nicht wieder. Geschockt verlässt er das Haus, ohne sich zu verabschieden. Friederike aber bleibt traurig zurück.
3. Akt
Acht Jahre sind vergangen, als Goethe wieder einmal nach Sesenheim kommt. Dem Dichter ist inzwischen klar geworden, welch großes Opfer Friederike für ihn gebracht hat. Sie wollte seiner glanzvollen Zukunft nicht im Wege stehen. Diesmal nehmen Goethe und Friederike bewegt voneinander Abschied.
Die schönsten Lieder:
Die Mädels sind nur zum Küssen da
Kleine Blumen, kleine Blätter
O Mädchen, mein Mädchen, wie lieb ich dich
Sah ein Knab' ein Röslein stehn
Warum hast du mich wach geküsst